Politik für den Ökologischen Landbau

in Deutschland und ausgewählten Nachbarländern

Die Entwicklung des Ökologischen Landbaus in Deutschland stehtauch durch die von Bundesministerin Renate Künast forcierteAgrarwende vor der Chance, aus dem Nischendasein in die Wahrnehmung undAkzeptanz der breiten Öffentlichkeit vorzustoßen.Die Bundesregierung hat sich 20% ökologisch bewirtschafteteFläche bis zum Jahr 2010 (2002: 3.2%) zum Ziel gesetzt. DieUnterstützungsmaßnahmen orientieren sich an bestehendenAktionsprogrammen für den Ökologischen Landbau, wie siebeispielsweise in Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Waleseingeführt worden sind.

Als Bausteine zur Unterstützung des Ökologischen Landbauswurden unter anderem das Bundesprogramm Ökolandbau aufgelegt undein einheitliches Bio-Siegel eingeführt. Das Programm fördertden Ökologischen Landbau über den Markt, die Bildung undAusbildung sowie die Stimulierung der Nachfrage, nicht wie bisherallein über die ErzeugerInnenseite.

Als Hauptwachstumsfaktoren für den Ökologischen Landbau inder Europäischen Union können die EG-Verordnung 2092/91über den Ökologischen Landbau und die Kennzeichnung derErzeugnisse, ein hohes VerbraucherInneninteresse, die politischeUnterstützung durch Agrarumweltmaßnahmen und, vor allem inden letzten Jahren, große Unsicherheiten im Bereich deskonventionellen Landbaus genannt werden. Politische Massnahmen tragenzur Ausdehnung des Ökologischen Landbaus bei, sie sind nichtallein der Motor.

EU-Länder wie Dänemark (6,2%), die Schweiz (9%)und Italien(6,76%) haben (Stand 2000) einen wesentlich höheren Anteil anÖkofläche bezogen auf die gesamte landwirtschaftlicheNutzfläche zu verzeichnen als Deutschland (3.2%).

Das Referat gibt einen Überblick über die Entwicklung derPolitik für den Ökologischen Landbau in Deutschland,diskutiert ihre Chancen und Risiken und zieht einen Vergleich zuanderen Ländern der Europäischen Union.

Melanie Amrhein