Regionale Bio-Produkte in Großküchen

Problemanalyse und praktische Umsetzung

Die Potentiale der etablierten Absatzwege wie Direktvermarktung undNaturkosthandel für Produkte aus regional-ökologischer Landwirtschaftsind zum großen Teil ausgereizt. Um die Nachfrage nach diesen Produktenzu stärken, müssen neue Absatzkanäle erschlossen werden. Da derAnteil der Außer-Haus-Verpflegung in den letzten Jahren konstantangestiegen ist (aktuell: knapp 40 Prozent der in Deutschland verarbeitetenLebensmittel werden in Großküchen/Gastronomie eingesetzt), bestehenin Großküchen und Gastronomie erhebliche Potentiale fürregional-ökologische Lebensmittel.

Die direkte Zusammenarbeit zwischen Erzeugern einerseits undGroßküchen und Gastronomie andererseits hat sich in verschiedenenProjekten wiederholt als sehr schwierig und aufwändig erwiesen. Nebenunterschiedlichen Vorstellungen über Preise und Verarbeitungsgrade bildetdie unzureichende Verfügbarkeit in Großhandel und Distribution denentscheidenden Engpass bei der Etablierung von regionalen Bio-Produkten inGroßküchen und Gastronomie.

Der Aufbau einer eigenen professionellen und leistungsfähigenLieferlogistik für regional-ökologische Erzeugnisse ist nur bei einerguten Zusammenarbeit mehrerer Erzeuger sinnvoll. Alternativ kann die bestehendeInfrastruktur zur Lebensmitteldistribution in der Region stärker fürregional-ökologische Produkte genutzt und optimiert werden. Durch dieErweiterung des Sortiments auf der Großhandelsseite könnenzukünftig Großküchen und Gastronomie ohne zusätzlichenAufwand verstärkt regionale Bio-Produkte bestellen. Damit werden fürdie heimischen Bio-Landwirte dauerhaft neue Absatzstrukturen entwickelt undregionale Wirtschaftskreisläufe gesichert und gestärkt.Praktische Vorgehensweise Schritt für Schritt!

Literaturtipp: "Im Trend mit ökologisch und regional erzeugtenLebensmitteln - Umsetzungshilfen für Gemeinschaftsverpflegung undGastronomie"; aid-Special 3715/2001 (Bestellung via www.aid.de; Preis: 4 ¥)

Patrick Trötschler